Rundgang, Besinnung und freundliche Gespräche
Großer Besucherandrang beim Tag der offenen Tür im Kloster Mallersdorf
Mallersdorf. (ak) Vom Leben der Ordensleute hat man meist keine genaue Vorstellung. Sich zu informieren, was sie bewegt und wie sie mit Gebet und Arbeit ihren Alltag verbringen, diese Gelegenheit bot sich am Samstag beim bundesweiten Tag der offenen Klöster. Auch im Kloster Mallersdorf haben sich an diesem Tag die Tore geöffnet, die Schwestern waren freundlich und gaben gerne Auskunft auf die interessierten Fragen. Es gab viele gute Gespräche an diesem Tag und die Leute stellten respektvoll fest: ein Leben im Kloster ist ausgefüllt mit vielseitigen Aufgaben und durchaus nicht weltfremd, wie noch oft vermutet wird. Das Team der Schwestern unter Leitung von Generaloberin Schwester Jakobe und mit Organisationstalent Schwester Luisa hatte sich gut auf diesen Tag vorbereitet und somit klappte erwartungsgemäß auch alles wie am Schnürchen.
Unter dem Leitwort „Gut. Wir sind da“ veranstalteten die Ordensgemeinschaften diesen Tag. Es könnte genauso gut heißen: „gut, daß wir da sind“, denn was die Klosterschwestern leisten und welch ein Segen sie sind für ihre Mitmenschen, das sahen an diesem Tag die Besucher bestätigt.
Aus allen Teilen des Landkreises strömten die interessierten Gäste heran und warteten schon zeitig vor Beginn an der Klosterpforte auf Einlaß. Generaloberin Schwester Jakobe freute sich über die vielen Leute und lud ein, sich alles anzusehen, sich zu informieren und auch die Stille zu genießen. Gerne folgten die Gäste in Gruppen eingeteilt dieser Aufforderung und machten sich auf den Weg. Der führte zunächst durch den Kreuzgang, ein Relikt aus der Zeit, als die Benediktiner vor mehreren hundert Jahren das Kloster bewohnten. Weiter ging es mit Schwester Assumpta, die vieles wusste aus der Geschichte des Klosters. Sie öffnete die Tür zur Besichtigung des Alten Refektors, ein Kleinod in den Mauern des Klosters und ebenfalls aus der Zeit der Benediktiner stammend, die den wunderschönen Raum als Speisesaal nutzten. Einblick wurde auch gewährt in die Klosterküche mit seinen blitzblanken großen Töpfen und Kesseln. Daß die Mallersdorfer Schwestern ihren Gründer, den seligen Paul Josef Nardini, auch gerne Vater Nardini genannt, sehr verehren, zeigt sich unter anderem in der Nardini-Gedenkstätte. Diese zog viele in ihren Bann, waren hier doch Zeugnisse aus dem Leben des Seligen Ordensgründers zu betrachten. Die Gruppe wurde hier übernommen von Schwester Cäcilie, die durch den eindrucksvoll gestalteten Raum führte und gerne einging auf die Fragen der Gäste. Ein staunender Blick durfte dann hineingeworfen werden in die Anbetungskapelle, in deren Mitte ein staunenswertes Mosaik anregt zu Gebet und Meditation. Licht durchflutet ist die Mutterhauskirche, in der sich zum größten Teil das geistliche Leben der Schwestern abspielt. Frohe Stimmung macht der Raum mit den großen farbigen Fenstern, die auf der einen Seite die Schöpfungsgeschichte darstellen und auf der anderen Seite den Sonnengesang des heiligen Franziskus. Ein schönes Erlebnis war für alle, die sich eine kleine Auszeit gönnen wollten, das Verweilen in der Nardinihauskapelle. Sie ist dem Herzen Jesu geweiht und umfasst das Thema der Liebe Gottes zu uns Menschen, wie Schwester Anne hier erklärte. Sie hatte eine kurze Andacht vorbereitet mit ansprechenden Texten, dazu erfreute das Orgelspiel von Schwester Petra. Damit war der Rundgang zu Ende und der Einladung zu Kaffee und Kuchen mit unterhaltsamen Gesprächen mit den Schwestern wurde gerne gefolgt.
Der schöne Frühlingstag bot sich auch an für einen Spaziergang auf dem Klosterberg. Bestaunt wurden dabei die gepflegten Grünanlagen und die schönen Blumenbeete und eine Freude war der Ausblick weit hinein ins Labertal. Die klösterliche Landwirtschaft wurde ebenfalls mit Interesse begutachtet und vor allem die Kinder waren begeistert von den munteren Kälbchen. Ein harmonischer Abschluß war am Spätnachmittag die Vesper in der Mutterhauskirche, wo Besucher und Klosterschwerstern sich vereinten zu Gebet und Gesang.
(Fotos:ak)
Bericht aus der Allgemeinen Laberzeitung vom 23.04.2018